Telefonsprechstunde — Interessante Fragen
Eine feuchte altersabhängige Makuladegeneration (AMD) führt aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen unter der Netzhaut schnell zu Sehkraftverlusten. Wird sie früh erkannt und mit einer Spritzentherapie schnell behandelt, lässt sich die Sehkraft lange erhalten.
Doch natürlich wirft die unheilbare Augenerkrankung bei Betroffenen viele Fragen auf. Diese beantwortete die AMD-Expertin Prof. Ricarda Schumann in unserer Telefonaktion.
Wann ist eine Verschlechterung der Sehkraft bedenklich?
Die Ursachen müssen sofort ermittelt werden. Denn wenn eine Makuladegeneration entsteht, hängt der Behandlungserfolg davon ab, dass umgehend mit der individuell angepassten Therapie begonnen wird. Jede Verzögerung bedeutet einen unwiederbringlichen Sehkraftverlust.
Ist die Behandlung der feuchten AMD nach drei Spritzen abgeschlossen?
Hier gilt grundsätzlich: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Es wird individuell darauf geachtet wie viele Spritzen in welchem Zeitraum verabreicht werden müssen. Es ist für den möglichen Erfolg aber unbedingt wichtig, die Spritzentherapie ganz konsequent zu befolgen.
Welche Vorsorgemöglichkeiten gegen AMD gibt es?
Die Entstehung kann man nicht maßgeblich beeinflussen. Ein Ursachenbereich ist die Vererbung und das individuelle Immunsystem. Auf jeden Fall sollte man nicht rauchen, die Augen mit einer guten Sonnenbrille vor UV-Strahlung schützen und sich gesund ernähren. Liegt eine AMD in der Familie, ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig und die beste Vorsorge, die man betreiben kann.
Sind Nahrungsergänzungsmittel bei einer AMD hilfreich?
Die Präparate enthalten Substanzen, die für den Stoffwechsel in der Makula wichtig sind. Ihre Einnahme ist aber nur im frühen und mittleren Stadium der trockenen AMD sinnvoll. Eine vorbeugende Wirkung haben sie nicht. Studien zufolge können sie bei der Hälfte der Betroffenen die Krankheitsentwicklung geringfügig verzögern. Ob eine Einnahme ratsam ist, kann nur der Augenarzt beantworten. Einfluss auf den Verlauf der feuchten AMD haben die Mittel nicht.
